Die GALF in Flörsheim – GRÜN wirkt!

UMWELT:

Klima- und Umweltschutz sind unverzichtbarer Bestandteil unserer Kommunalpolitik.
Genauso wie es selbstverständlich ist, dass alles städtische Handeln finanzierbar sein muss, ist es für uns selbstverständlich, dass es klimaneutral erfolgt.


Wir setzen uns für eine intakte Umwelt mit sauberer Luft, vielfältiger Landschaft und artenreicher Natur im Sinne der nachfolgenden Generationen ein. Luft, Wasser und Böden dürfen nicht weiter belastet und geschädigt werden.


Alle städtischen Maßnahmen werden vor der Umsetzung einem Klima- und Umweltcheck unterzogen. Das kommunale Energiemanagement wird weiterentwickelt, um den Wärme- und Strombedarf nachhaltig und langfristig zu senken. Der Bevölkerung sind entsprechende Beratungsangebote zugänglich zu machen.  


Bei allen Sanierungsmaßnahmen an kommunalen Gebäuden werden erneuerbare
Energien und ökologische Verbesserungen (Ökostrom, Solarthermie, Photovoltaik, Regen-
wasserzisternen etc.) zum Einsatz kommen.


Klima- und Umweltschutz wird nachhaltig im öffentlichen Raum präsentiert. Dabei fördern
wir ökologische Do-It-Yourself-Workshops, Urban Gardening* (z.B. Hochbeete am Mainturm und Rathausplatz), Insektenwiesen, Baumpflanzaktionen im Stadtgebiet und Tiny Forests** als Bausteine einer „grünen Stadt“ und integrieren sie in die Stadtplanung.  
Wir setzen uns weiterhin für die Erstellung einer Baumschutzsatzung ein, um den Baum-
bestand in Flörsheim und seinen Stadtteilen dauerhaft zu schützen.  


Der Gewässerschutz, die Renaturierung und Pflege des Mainufers und der Bäche werden
weiter vorangetrieben und die Finanzierung unter Beteiligung Dritter gesichert. Wir unterstützen die kleinen Wasserkraftwerke der privaten Mühlen am Wickerbach, die klimafreundlich Strom erzeugen, durch die Stauhaltung das Wasser in der Landschaft zurückhalten und mit ihren Turbinen das Wasser mit Sauerstoff anreichern.


Zur Sicherung des Grundwassers und zur Reduzierung der städtischen Umgebungstemperaturen ist die konsequente Entsiegelung von städtischen Flächen vorzunehmen.

 

Wir lehnen eine weitere Auskiesung in Weilbach (Fördergebiet Weilbach II) kategorisch ab.


Das bestehende Klimaschutzkonzept der Stadt Flörsheim aus dem Jahr 2015 wird nach
5 Jahren Stillstand aktualisiert und umgesetzt.


Wir fordern die aktive Umsetzung der seit Februar 1996 bestehenden Mitgliedschaft der Stadt Flörsheim beim internationalen „Klima-Bündnis europäischer Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder“. Damals verpflichtete sich Flörsheim, alle 5 Jahre den CO²-Ausstoß um 10% zu verringern. Der wichtige Meilenstein einer Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen (Basisjahr 1990) soll spätestens 2030 erreicht werden.


*Urban Gardening: Anpflanzung von Nutzpflanzen in der Stadt an Stellen, die dafür nicht ursächlich vorgesehen sind, z. B. Brachflächen
** Tiny Forests: Miniwälder von der Größe eines Tennisplatzes zur Schaffung von Kleinbiotopen zum Schutz der Pflanzen- und Tiervielfalt.

 

 

 

SOZIALES:

Der Mehrgenerationentreff ist eine Begegnungsstätte für alle Bürger:innen. Das Konzept hat sich bewährt und wird in all seinen Aktivitäten bestärkt. Die bestehenden Angebote zur Förderung von Kindern und Teilhabe von Senior:innen sowie die Kooperations-partnerschaften mit verschiedenen Beratungsstellen, sind auszubauen.


Durch vielfältige und vernetzte Hilfsangebote werden Familien und Alleinerziehende von Geburt an bei der Erziehung, Gesundheitsförderung, Bildung, Hausaufgabenhilfe und in Betreuungsfragen unterstützt und damit die Entwicklungschancen von Kindern verbessert.


Wir fordern den Ausbau der Sprachförderung für Kinder und deren Eltern aus nicht deutschsprechenden Familien. Dies ist eine Grundvoraussetzung für einen guten Start in die Schule und die Integration aller Familienmitglieder in unsere Gesellschaft.


Eine zugewandte Flüchtlingsarbeit und die Vernetzung unterschiedlicher Lebensmodelle z.B. durch ein Fest der Kulturen, ist genauso intensiv zu fördern wie die Integration aller Menschen mit Beeinträchtigungen und der zugezogenen Neubürger:innen.


Jede Liebe zählt. Die Lesben-, Schwulen-, Bi-, Trans- und queere Bewegung (LGBT) ist fester und wichtiger Bestandteil des grünen Selbstverständnisses einer offenen Gesellschaft. Wir kämpfen für volle Akzeptanz und gegen Diskriminierung und Gewalt.


Der Ausbau von U3-Betreuungsmöglichkeiten unter Einbeziehung von Tageseltern und deren Vernetzung zur gegenseitigen Vertretung wird vorausschauend geplant und die Qualität in den Kindertagesstätten weiter verbessert. Der Ausbau muss konsequent, am tatsächlichen Bedarf orientiert, fortgesetzt werden. Die Bedürfnisse der Eltern nach flexiblen Betreuungszeiten müssen hierbei berücksichtigt werden. Die Qualität ist von zentraler Bedeutung für eine gute Entwicklung und Bildung von Anfang an. Qualität heißt: kleine Gruppen, gute Personalausstattung, qualitativ hochwertige und anregungsreich ausgestattete Räume. Das Angebot an Natur- und Bewegungsgruppen wird erweitert.


Wir verschaffen den Interessen von Jugendlichen in allen Politikbereichen mehr Geltung und erhöhen deren Akzeptanz im öffentlichen Raum. Wir ermöglichen ihnen, sich aktiv im Rahmen von Ideenwerkstätten in die Gestaltung der Zukunft unserer Stadt einzubringen. Zudem verbessern wir die Vernetzung bestehender Angebote zur Freizeitgestaltung und die Schaffung angemessener Treffpunkte für die Jugend.


Vereine und Gruppen schaffen sozialen Zusammenhalt. Deshalb sind wir für die Koordinierung ehrenamtlichen Engagements und die Förderung sozialer, kultureller und sportlicher Aktivitäten, von Eltern- und Schülervertretungen sowie privater Initiativen für Spiel- und Sportgruppen.


Kommunalpolitische Akzeptanz und Teilhabe lebt vom Meinungsaustausch und von den Begegnungen mit den Bürgern. Der direkte Austausch mit den Bürger:innen in den Stadtteilen ist auszuweiten z. B. durch regelmäßig stattfindende „Stadtteilgesprächen“.

 

 

 

VERKEHR:

Wir machen Flörsheim und seine Stadtteile für laufende und radfahrende Mitmenschen attraktiver um den innerstädtischen Autoverkehr und den Verkehrslärm zu reduzieren. Gemeinsam wollen wir unsere Stadt umweltfreundlicher, sicherer und aktiver gestalten.


Ein wichtiger Mosaikstein ist die Einsetzung eines/einer ehren- oder nebenamtlichen Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten zur Koordinierung und Begleitung der Maßnahmen.


Flughafen
Wir fordern die sofortige Schließung der Nordwest-Landebahn für den regulären Flugbetrieb. Das Passagieraufkommen ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 % eingebrochen und selbst die Prognosen der FRAPORT sehen bis 2024 keine Rückkehr zum „Normalbetrieb“ vor. Die im Planfeststellungbeschluss für das Jahr 2020 prognostizierten 701.000 Flugbewegungen zur Rechtfertigung der Notwendigkeit des Baus der NW-Landebahn wurden in den 10 Jahren seit der Eröffnung am 21.10.2011 nie erreicht.
Wir werden uns weiterhin für die Verringerung der Belastungen durch den Flughafen einsetzen und fordern die Einführung einer Kerosinsteuer, ein Nachtflugverbot vom 22 Uhr bis 6 Uhr und den sofortigen Baustopp am Terminal 3.

 

Die beschlossenen Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes sowie die Entwicklung der Radwegeverbindungen innerhalb Flörsheims aber auch von Wicker nach Massenheim, von Weilbach nach Hofheim und Hattersheim sind notwendig, um eine gute Vernetzung zwischen den Stadtteilen und mit unseren Nachbarstädten zu erreichen.
Folgende Maßnahmen sollen den Radverkehr in Flörsheim nachhaltig stärken:
•    Ausweisung weiterer Fahrradstraßen z.B. am Konrad-Adenauer-Ufer
•    Einrichtung von weiteren und sicheren Fahrradabstellplätzen  
•    Förderung von Lastenfahrrädern (eventuell im Sharing-System)
•    Angebot eines Fahrrad-Parkhauses und einer Fahrradwerkstatt (Radhaus)
•    Bessere Beleuchtung der Radwege
Die Sicherheit unserer Kinder ist uns sehr wichtig, gerade auf dem Weg zur Schule. Deshalb entwickeln wir zusammen mit den Schulen und den Eltern nachhaltige Lösungen für die Problematik der Elterntaxis und des morgendlichen Verkehrschaos an unseren Schulen in Form von Schulmobilitätsplänen.


Zur Erhöhung der Sicherheit und Reduzierung von Verkehrslärm fordern wir Tempo 30 auf allen innerörtlichen Straßen und den folgenden Bundes- und Landesstraßen: Mainzer Straße und auf der ganzen Länge der Raunheimer Straße (beide in Weilbach), Kirschgartenstraße, Flörsheimer Straße, Am Graben und Friedensstraße (alle in Wicker) sowie Hauptstraße, Obermainstraße, Bahnhofstraße und Eddersheimer Straße (alle in Flörsheim). Zur Entlastung vom Durchgangsverkehr setzen wir uns weiter für die Realisierung der „Kleinen Umgehung Weilbach“ ein.


Es soll eine „Flörsheim-Card“ (Flörsheimer nutzen den ÖPNV für einen pauschalen Jahresbetrag) entwickelt werden, um die Auslastung der Busse zu erhöhen und gleichzeitig den innerstädtischen Autoverkehr und dessen Emissionen zu verringern. Das muss mit einer Ver-besserung der bestehenden Verbindungen, insbesondere am Abend und am Wochenende, einhergehen. Wo dies nicht möglich ist, sollen Anruf-Sammel-Taxi-Verbindungen eingeführt oder gestärkt werden.

 

 

HAUSHALT/FINANZEN:

Langfristiges Ziel bleibt es, trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen, den
Bürger:innen ein angemessenes städtisches Angebot an sozialen und kulturellen Leistungen und Standards sowie qualitativ gute Betreuungseinrichtungen zu bieten.


Die kommunalen Steuereinnahmen bilden dabei einen wichtigen Bestandteil der Finanzierung der vielfältigen städtischen Angebote und Leistungen.


Damit alle Bevölkerungsgruppen davon profitieren können, ist ein angemessener, sorgsamer und fairer Umgang mit den Steuereinnahmen erforderlich.


Wir wehren uns dagegen, dass Bund, Land und Kreis den Kommunen immer mehr Pflichten auferlegen, ohne dass die dadurch entstehenden Kosten dauerhaft gedeckt werden.  


Gesellschaftliche Aufgaben in den Bereichen Soziales und Kultur muss die Stadt Flörsheim
auch weiterhin adäquat wahrnehmen können – nur so kann gesellschaftlicher Zusammenhalt gestärkt werden.

 

 

 

STADTENTWICKLUNG:

Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres politischen und gesellschaftlichen Handelns.
Wir denken die Kernstadt und ihre Stadtteile von den Menschen her und möchten, dass
Flörsheim behutsam, kontrolliert und ökologisch nachhaltig wächst.  


Die Stadt Flörsheim wird einen kommunalen Lärmaktionsplan aufstellen, um die Lärmreduzierung/-vermeidung (Flug-, Straßen- und Schienenlärm) in den Mittelpunkt infrastruktureller Maßnahmen zu rücken.


Vor der Ausweisung neuer Wohnbauflächen muss die Infrastruktur (Straßen, Kinderbetreuung etc.) angepasst und das Potential der Flächenverdichtung, des Abbaus von Leerständen, der Aufstockung von Gewerbebauten und von innovativen Wohnkonzepten genutzt werden. Die Stadt Flörsheim soll zur Schaffung von preiswertem Wohnraum von ihrem Vorkaufsrecht bei Häusern und Grundstücken verstärkt Gebrauch machen.


Flörsheim und seine Stadtteile werden weiter begrünt, um das Mikroklima in unserer Stadt nachhaltig zu verbessern und die Wohnqualität zu steigern. Die Anlage von Gärten mit regionaltypischer Vegetation wird gefördert.


Die Rahmenbedingungen für eine ökologische Bauweise (z. B. Regenwasserzisternen, Photovoltaik, Verzicht auf Flächenversiegelung, Blockheizkraftwerke in Neubaugebieten, Niedrigenergie- bzw. Passivhausbauweise) werden in künftigen Bebauungsplänen vorgesehen. Zudem wird die Barrierefreiheit in öffentlichen Einrichtungen und im öffentlichen Verkehrsraum in unserer Stadt weiter ausgebaut.


Für den Bestandswohnungsbau wird eine intensive Beratung und Förderung angeboten, um dort ökologische Aufwertungen zu etablieren. Bei Neubauten wird eine vorbeugende Akustikplanung erfolgen, um durch angepasste Fassadenplanung Schall- und Lärmquellen zu vermeiden.


Wir entwickeln das Flörsheimer Mainufer zu einem hochwertigen Wohlfühlort für alle. Die
Uferpromenade wird vom Gänskippel bis zum Weinprobierstand ein attraktiver Bereich zum Flanieren und zum Verweilen.


Flörsheim wird Smart-City, damit die Nutzung digitaler Verwaltungsdienstleistungen und die Teilnahme am Verwaltungshandeln attraktiver, transparenter und mitbestimmter wird (Smart Governance). Zudem werden für das gesamte Stadtgebiet die bestmögliche Internet-Infrastruktur und „Smart Benches“* im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt.
 

Wir entwickeln die Flächen auf der Bahnhof-Nordseite zu einem gemischt genutzten Lebensraum, auf dem die Themen Wohnen und Arbeiten in zentraler Lage miteinander verwoben sind. Als Bestandteile dieser Mischnutzung sind Klein-Appartments z.B. für Studierende, Co-Working-Spaces** für Unternehmensgründungen, regionale und nachhaltige Einzelhandelsangebote (z.B. Unverpackt-Laden), ein Radhaus mit Fahrradwerkstatt sowie eine zentrale Car-Sharing-Station zu integrieren.  


Im Gewerbegebiet West V.2 sehen wir einen hohen Grünanteil vor, um eine Ansiedlung von nachhaltigem Gewerbe** bei gleichzeitiger Förderung von Gründer:innen zu etablieren, mit dem Ziel, diese langfristig an Flörsheim zu binden.

 

*= Sitzbänke mit W-LAN und Ladestation für Smartphones und Computer
** = Gemeinschaftlich genutzte Arbeits- und Büroflächen mit innovativer Infrastruktur für vernetztes Arbeiten.

 

 

 

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